Das schwebende Paar

Christine Kahlau und Olaf Garbow habe ich das erste Mal im Hinterzimmer einer damals noch verrauchten Künstlerkneipe in Prenzlauer Berg erlebt.

Sie waren mir gleich aufgefallen, sie mit zarter Robustheit Gedichte deklamierend, er seltsam entrückt und intensiv in seine Musik vertieft.

Ein ungleiches Paar und doch zusammengehörend.

Die Gedichte von Christine Kahlau atmen eine Art philosophischer Gelassenheit, die angesichts der Aufs und Abs der Geschichte vom Vorhandensein eines langen Atems zeugen.

Mein Lieblingsgedicht von ihr heißt „Irritation“ und handelt von dem gelben Mann, der ihr einmal begegnet ist. Mehr verrate ich aber nicht. Sie sollten es sich einmal von ihr vortragen lassen.

Olaf Garbow begleitet Christine Kahlau auf unterschiedlichsten Musikinstrumenten, kongenial aus verschiedenen Traditionen schöpfend, mit Rückgriffen bis weit in die asiatischen Steppen hinein. Auch das sollten Sie sich am besten einmal selbst anhören.

Sollten Sie den Beiden also einmal begegnen – Sie werden sie unzweifelhaft erkennen – halten Sie am besten inne und lassen Sie sich für einen Moment verzaubern.

Andreas Hallbauer im Mai 2011

The floating couple

Christine Kahlau and Olaf Garbow I listened to first in a at that time smoky artists` pub in Prenzlauer Berg.

They struck me at once, she with tender robustness, he strangely released and intensively absorbed from his music.

An uneven couple and yet belonging together.

The poems of Christine Kahlau breathe a kind of philosophical calmness that in the face of ups and downs of history show the existence of long-breathing.
My favourite is “irritation” and tells us about the yellow man that she once met.
I will not tell you more. But you should have it recited by her once.

Olaf Garbow is accompagnying Christine Kahlau on different musical instruments, equally professional from different traditions, with recourses deeply inside Asian prairies.
You should listen to this as well.

Should you meet those two once – you will recognize them undoubtedly – pause and let yourself be charmed by one moment.

Andreas Hallbauer, Mai 2011

translated by Marie Liertz

 

„Christines Auftritte zu besuchen ist immer wieder… zauberhaft. Ich hatte das Glück, sie schon auf mehreren Bühnen zu erleben. Beispielsweise in der Michelskirche in Schöneberg bei der „Andacht anders“, begleitet von Olaf Garbow auf verschiedenen Instrumenten und Klangkörpern. Oder im Rahmen jener Ausstellungseröffnung der FrauenWerkstatt, bei der Ruth Grünbaum zu ihren Texten auf der Querflöte improvisierte. Jedes Mal vollbringt Christine das famose Kunststück, sowohl die Zuhörer mit ihrer Poesie zu verzaubern, als auch die wechselnden Mitstreiter zu Klängen zu inspirieren, die einen auf Dimensionen hinter unserer Alltagswahrnehmung verweisen. Meine Empfehlung: Unbedingt einmal die Gelegenheit nutzen dabei zu sein, die Augen schließen, sich der unvermeidlich entstehenden Resonanz überlassen – und entrückt mitschwingen. Ich jedenfalls werde so oft es geht wieder mit von der Partie sein.“

Andreas Monning, freier Journalist und Kurzgeschichtenautor

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